Die Mannheimer Klimaliste begrüßt die jüngsten Kurskorrekturen bei der Bebauung im Friedrichspark. Anstelle der neuen Gebäude der Universität fordert die Klimaliste eine umfassende Entsiegelung und Begrünung des Parks.
Noch vor kurzem wollten die Stadt Mannheim, die Universität Mannheim und die Landesregierung mit der massiven Bebauung des Friedrichsparks voranschreiten. Mindestens drei neue Gebäude der Universität sollten entstehen. Dafür sollten über 100 Bäume gefällt werden. Nun fordert das Finanzministerium den Bauherren auf, zu prüfen, ob der Bedarf der Universität nicht auch ressourcen- und klimaschonend gedeckt werden könnte. Hintergrund ist u.a., dass das Land kein Geld mehr für Vorhaben hat, die nicht zwingend notwendig sind.
„Nachdem Universität, Stadtverwaltung und Gemeinderat Prestige über Klimaschutz gestellt hatten, kommt die Intervention der Landesregierung zur rechten Zeit“, sagt Lukas Krasnogor, von der der Klimaliste. Ob überhaupt Bedarf nach Uni-Neubauten im Park besteht, ist zweifelhaft. So hat sich mittlerweile herausgestellt, dass die geplanten Gebäude für den ordnungsgemäßen Betrieb der Universität nicht erforderlich sind: der von der Universität behauptete unmittelbare Handlungszwang aus Brandschutzgründen hat sich auf Nachfrage des Mannheimer Morgen als nichtzutreffend erwiesen. „Es ist schon schlimm genug, dass für die bisherige Entwicklung bereits knapp 40 Bäume gefällt wurden“, stellt Jessica Martin, zweitplatzierte Kandidatin der Klimaliste für die Gemeinderatswahl, fest. Die gefällten Bäume sollen laut Uni-Bauamt nur zum Teil und frühestens in fünf Jahren ersetzt werden. „Der geplante Ersatz reicht bei Weitem nicht aus um den Verlust zu kompensieren“, schlussfolgert Martin und fordert weiter: „Das von der Universität und dem Uni-Bauamt geplante Fällen von weiteren 60 Bäumen ist völlig inakzeptabel und muss unbedingt verhindert werden.“
Die Klimaliste tritt im Juni erstmals bei der Gemeinderatswahl in Mannheim an.